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Geschrieben von Herr Bruckschen am .
Inside AfD 5.11 & Lichtergang 8.11
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Geschrieben von Administrator am .
Ansprache des Schülersprechers Pascal Winter
Ansprache des Schülersprechers – Pascal Winter – des Berufskollegs Wirtschaft in Geilenkirchen am ehemaligen Wohnhaus der Familie Frohmann anlässlich der Verlegung der Stolpersteine am 3. Juni 2014:
Zuerst fiel es mir sehr schwer, Gedanken zu diesem Thema zu fassen und diese Rede zu halten und dies obwohl mir dieses Thema sehr am Herzen liegt. Doch, wenn man sie braucht, fallen einem die großen Worte, die man schon immer einmal loswerden wollte und die große Rede, die man schon immer halten wollte, nicht mehr ein.
Ansprache am Hause Konrad-Adenauer-Straße 252 - ehemalige Wohnung der Familie Frohmann
Die Rettung brachte dann, Mitte letzter Woche, ein Schulkamerad von mir, als ich gerade grübelnd über den paar Worten saß, die ich für meine Rede schon zusammengetragen hatte. Als ich ihm erklärt hatte, für was ich diese Rede schrieb, stellte er mir eine Frage die mich fortan beschäftigte: Wieso stellen wir eigentlich noch ein Denkmal auf? Es gibt doch schon genug, wieso dann noch mehr aufstellen?
Das ist tatsächlich eine sehr gute Frage. Und die Antwort darauf ist denkbar einfach. Hier in diesem Land passierten vor rund siebzig Jahren die schrecklichsten Verbrechen, die jemals von Menschenhand verübt wurden. Sie waren so brutal und grauenhaft, dass man sich heutzutage kaum vorstellen kann, dass Menschen solche Schandtaten begehen können. Uns als Nachfahren dieses Landes fällt nun die Verantwortung zu, das Andenken an jene zu wahren, die in diesem Krieg und dem damit verbundenen Völkermord ihr Leben ließen.
Vorgetragen aus Anlass der "Tour der Erinnerung" am 26. Januar 2014 auf dem Synagogenplatz in Geilenkirchen
Beginnen wir mit der Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Geilenkirchen: Aus Gerichtsakten ist nachzuweisen, dass bereits um das Jahr 1700 Juden in Geilenkirchen, Hünshoven und Bauchem gewohnt haben – Cain/Cahn, Falck, Abraham, Issac, Leiser und Jacobs.
In der vornapoleonischen Zeit war es Juden kaum möglich, Friedhofsgrundstücke als Eigentum zu erwerben; diese wurden von den Territorialherren oder den Städten zugeteilt oder auch entzogen. Gute Lagen waren selten: Die Friedhöfe befanden sich häufig weit von den Ortschaften entfernt.
Dennoch heißt es in einem Dekret des Landesherrn (Düsseldorf) Herzog Karl Theodor vom 7.5.1749, dass er der Judenschaft in Geilenkirchen gestattet, ihren Friedhof am Heinsberger Weg mit einem Graben und einer Hecke zu umgeben. Dem Vogt zu Geilenkirchen wird aufgetragen, "den von altersher vor dahiesigem Städtlein habenden Begräbnisplatz" dekretgemäß herrichten zu lassen.
Das kann nur bedeuten, dass es in Geilenkirchen schon lange vor 1749 eine jüdische Gemeinde gegeben hat, die zudem noch einen eigenen Friedhof – an der Heinsberger Straße – besessen haben muss. Sie war also gegenüber vielen anderen jüdischen Gemeinden wesentlich größer und privilegiert.