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Die Schulgemeinde trauert!

Mit großer Bestürzung haben wir am 14.08.2014 die Nachricht erhalten, dass der letzte in Deutschland noch lebende Schindler-Jude Jerzy Gross, der in den letzten Jahren unter dem Pseudonym "Michael Emge" in Köln gelebt hat, am 24.07.2014 nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 84 Jahren verstorben ist. Dass wir zu den letzten Schulen gehört haben, die den wertvollen Besuch Herrn Emges am 09.11.2013 live erleben durften, ehrt uns sehr. Wir danken an dieser Stelle einem Menschen, der in seinem Leben das größte Leid erleben musste, welches der menschliche Verstand imstande ist, sich vorzustellen. Die Schulgemeinde wird Herrn Emge ein ehrendes Andenken bewahren.

Tswi J. Herschel zu Gast in der ALG

(c) Jan MönchIn Kooperation mit dem Institut für Didaktik der Gesellschaftswissenschaften der RWTH Aachen konnte unsere Schule am 15. Januar 2014 einen besonderen Gast empfangen. Aus Israel war Tswi Joseef Herschel mit seiner Tochter Natali in Geilenkirchen. Tswi wurde als niederländischer Jude im Jahre 1943 gerade einmal drei Monate nach seiner Geburt von seinen Eltern an eine niederländische Familie gegeben, die ihn in dieser Tarnung groß gezogen hat. Kurz nachdem die Eltern Tswi abgegeben hatten, wurden diese nach Sobibor deportiert und ermordet.

Vor einer vollbesetzten Aula hat Tswi J. Herschel die sehr aufwühlende Geschichte seines Lebens in einer eindrucksvollen Power-Point-Präsentation dargestellt. Im Anschluss daran stand er den Schülerinnen und Schülern für Fragen zur Verfügung.

Sehen Sie hier die bewegende Lebensgeschichte Tswi Joseef Herschels in einem Video, welches von der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem zur Verfügung gestellt worden ist.

Das Foto, welches uns freundlicherweise von Herrn Jan Mönch zur Verfügung gestellt wurde, zeigt Natali und Tswi Joseef Herschel zusammen mit Elfriede Görtz, der Freundin Anita Lichtensteins, vor der Vitrine, in der Anitas Puppe in der Schule ausgestellt wird.

Konzertlesung am 09.11.2013

Spiel mir das Lied vom LebenDie ALG ist sehr stolz darauf, dass es uns gelungen ist, am 09. November 2013 zum 75. Jahrestag des Pogroms vom 09.11.1938 einen besonderen Gast begrüßen zu dürfen. Michael Emge, letzter in Deutschland lebender Jude, der nur durch die berühmte Liste Oskar Schindlers überleben konnte, wird unser Gast sein. Die hochbegabte Kölner Violinistin Judith Stapf, durch Zufall mit Herrn Emge in Kontakt gekommen, hat in vielen Gesprächen die Lebensgeschichte Herrn Emges erfragt. Dies lieferte den Stoff zum Buch "Spiel mir das Lied vom Leben" von Angela Krumpen.

„Mit elf Jahren trifft Judith, damals schon Studentin an der Musikhochschule Köln, den ehemaligen Geiger Michael Emge. Dieser, auch ein hochbegabtes Kind, musste die geliebte Geige im Konzentrationslager zurücklassen. Schindlers berühmte Liste rettet ihn vor dem Tod. „Spiel mir das Lied vom Leben" erzählt von einer bewegenden Begegnung, einer Geschichte voller Erinnerung, Schmerz und Hoffnung, voller Leben.“ (Rückentext des Buches)

Am 09.11.2013 wird die Autorin Angela Krumpen in Anwesenheit von Herrn Emge ab 18:00 Uhr aus ihrem Buch lesen. Anschließend wird es die Gelegenheit geben, Herrn Emge Fragen zu stellen. Die Veranstaltung wird musikalisch umrahmt von Judith Stapf und ihren Eltern. Zur Gemeinschaftsveranstaltung der Anita-Lichtenstein-Gesamtschule mit der Anton-Heinen-Volkshochschule des Kreises Heinsberg, der Stadt Geilenkirchen sowie der Buchhandlung Lyne von de Berg laden wir alle Freundinnen und Freunde der Schule sowie alle am Thema Interessierten recht herzlich in die Schule ein!

Der Eintritt ist frei, es werden jedoch Spenden für den Förderverein zu Gunsten unseres Auschwitz-Projektes der 9. Jahrgangsstufe dankend angenommen!

Jüdisches Leben während der NS-Zeit

Die ProjektgruppeIn den letzten drei Monaten hat sich eine Gruppe von ca. 25 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangstufen 10,11,12 und 13 engagiert mit dem schwarzen Kapitel der Geschichte Geilenkirchens beschäftigt.

Sie rekonstruierten die Spuren jüdischen Lebens in der Zeit des NS-Unrechtsregime, forschten über den lokalen NS-Terror, zeigten Lebens- und Leidenswege der jüdischen Bürgerinnen und Bürger und spürten Überlebende und Nachfahren auf. Dazu stieg die Gruppe in die Keller der Archive, erforschte Quellen und  interviewte Zeitzeugen.

So gelang es, einigen Opfern der Shoa, deren Schicksal nach Entrechtung und Ermordung auch in Vergessenheit geriet, wieder ein Gesicht zu geben.

Unsere Schülerinnen und Schüler leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungsarbeit in Geilenkirchen. Ihre Leistung hat in der Ausstellung des "Zuges der Erinnerung" einen würdigen Rahmen gefunden.

Was die Schülerinnen und Schüler mit dieser Projektarbeit verbinden, beschreiben für alle Beteiligten Laura D. und Loreen J.:

Durch die vielen Stunden, in denen wir uns mit dem Projekt „Zug der Erinnerung“ befasst haben, haben wir vieles über die Geschichte der Juden in unserer Umgebung gelernt und Vieles durch Recherchen im Stadtarchiv erfahren. Uns hat das selbstständige Arbeiten viel Spaß bereitet. Wir sind stolz auf das, was wir geleistet haben und vielen Menschen präsentieren  dürfen. Wir haben Mitgefühl mit all den Juden und anderen Opfern des NS-Terrors und würden uns jederzeit noch einmal mit ähnlichen Projekten beschäftigen.

Bilder zum Besuch "Zug der Erinnerung" in Geilenkirchen am 25. und 26. März 2011 finden Sie in der Foto-Galerie.