Klares Profil, lebhafte Debatte: Bürgermeisterkandidaten stellen sich Schülerfragen in Geilenkirchen
Geilenkirchen – In einer lebendigen und engagierten Podiumsdiskussion präsentierten sich die Bürgermeisterkandidaten am 25. Juni 2025 den Schülerinnen und Schülern der Anita-Lichtenstein-Gesamtschule, die traditionell politische Diskussionsrunden vor Wahlen in Geilenkirchen organisiert. Unter der Moderation von Adrian Ritter und Cassian Dietrich, in enger Zusammenarbeit mit Schulleiter Hans Bruckschen, entwickelte sich eine muntere Debatte, in der die Kandidaten nicht nur politische Unterschiede herausarbeiteten, sondern auch überraschend viele Gemeinsamkeiten erkennbar wurden.
Bereits in der Aufwärmrunde zeigten alle Bewerber um das Bürgermeisteramt ein klares persönliches Profil. In den anschließenden thematischen Blöcken ging es um zentrale Fragen der Stadtentwicklung, Bildung, Jugendpolitik und demokratischer Kultur.
Einigkeit bei Bildung – und klare Haltung gegen Extreme
Ein zentrales Signal aller Teilnehmenden war die eindeutige Abgrenzung gegenüber extremistischen Parteien. Unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit betonten die Kandidaten die Bedeutung eines demokratischen und konstruktiven Miteinanders im Stadtrat, auch mit Blick auf mögliche politische Verschiebungen nach der Wahl. Überraschend einig zeigten sich die meisten Kandidaten auch in der Einschätzung, dass sie, würden sie nicht selbst kandidieren, Amtsinhaberin Daniela Ritzerfeld empfehlen würden.
Ein ebenso klares gemeinsames Ziel war die Förderung der Geilenkirchener Schulen. Die Wichtigkeit gut ausgestatteter, moderner Bildungseinrichtungen wurde von allen hervorgehoben. Insbesondere die bauliche Weiterentwicklung der Schulstandorte und eine langfristige Planung wurden betont. In Bezug auf Schülerfahrtkosten hob sich Christian Kravanja von seinen Mitbewerbern ab: Er sieht hier eine kommunale Verantwortung und sprach sich dafür aus, zu prüfen, ob jedem Kind, das eine Schule in Geilenkirchen besuchen möchte, dies auch mit einer Fahrkarte ermöglicht werden könne. Die Zuständigkeit sieht er in der Stadtpolitik.
Kravanja: Digitalisierung als Chefsache – Zustimmung von der CDU
Christian Kravanja, Kandidat der Bürgerliste, erklärte die Digitalisierung der Stadtverwaltung zu einem Kernprojekt einer möglichen Amtszeit. Ziel sei es, die Verwaltung bürgerfreundlicher, effizienter und zukunftsfähig zu gestalten. CDU-Kandidat Leon stimmte dieser Zielsetzung ausdrücklich zu, ergänzte aber, dass Digitalisierung nicht auf Kosten der persönlichen Nähe gehen dürfe, seine Partei setze weiterhin stark auf Präsenz vor Ort und den direkten Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern, um eine größere Nähe zwischen Bürger und Verwaltung herzustellen.
Rolf Apweiler: Stadtentwicklung in den Mittelpunkt
SPD-Kandidat Rolf Apweiler wiederum stellte die Stadtentwicklung in den Mittelpunkt seiner politischen Agenda. Besonders Flächen entlang der Wurm, wie das sogenannte „Rewe-Areal“, müssten aktiv genutzt und weiterentwickelt werden. Nur so könne die Innenstadt von Geilenkirchen langfristig als lebenswerte Stadt für alle Generationen gestaltet werden und nicht zu einem großen Parkplatz verkommen.
Jugend im Fokus – Nahverkehr, Freizeit, Teilhabe
Auch jugendrelevante Themen standen im Zentrum der Diskussion: Neben dem ÖPNV wurden Sport- und
Freizeitangebote sowie die politische Beteiligung junger Menschen behandelt. Die Kandidaten zeigten sich offen für neue Ideen zur besseren
Anbindung und stärkeren Einbindung Jugendlicher. In diesem Zusammenhang konnte Herr Benden für die Grüne Fraktion eindrucksvoll darlegen, welche Initiativen in den vergangenen Jahren zur Förderung von Beteiligungsprozessen durch das Team der Grünen Fraktion angestoßen wurden.
Fazit: Eine Debatte mit Format
Die Podiumsdiskussion machte deutlich: Die politische Jugend in Geilenkirchen ist gut informiert, engagiert und stellt konkrete Erwartungen an die Stadtpolitik. Die Kandidaten nutzten die Gelegenheit, um ihre Positionen mit Klarheit, Sachverstand und Persönlichkeit zu präsentieren – und zeigten dabei ein gemeinsames Bekenntnis zu demokratischer Verantwortung und zur Weiterentwicklung der Stadt.