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Ausstellung: Dokumente und Schicksale

Rede des Schulleiters, Herrn LGED Böken, zur Ausstellungseröffnung "Dokumente und Schicksale" am 27.01.2012:

Verehrte Gäste,

„Es ist höchste Zeit, an die deportierten Kinder zu erinnern, weil der Hass, der die Kinder in den Tod trieb, erneut Opfer sucht.“, so ist im Flyer zum „Zug der Erinnerung“ zu lesen.

Ich freue mich sehr, Sie alle zur Eröffnung der Ausstellung „Dokumente und Schicksale“ hier in der Anita-Lichtenstein-Gesamtschule begrüßen zu können. Ganz besonders begrüße ich den ersten Bürger unserer Stadt, Herrn Bürgermeister Fiedler, der in wenigen Minuten auch ein Grußwort sprechen wird. Ein herzliches Willkommen gilt dem Leiter der Anton-Heinen-Volkshochschule des Kreises Heinsberg, Herrn Dahlmanns, verbunden mit einem ebenso herzlichen Dankeschön für die Überlassung der Exponate. Ich begrüße Sie, liebe Frau Goertz, ganz herzlich, sind Sie doch eine der wenigen Zeitzeugen unter uns und zugleich durch die Freundschaft zu unserer Namensgeberin in besonderer Weise auch mit unserer Schule verbunden.


Ebenso herzlich möchte ich Sie, sehr geehrter Herr Wolff sowie Dich, lieber Karl-Heinz Nieren begrüßen, die heute als Vertreter der Projektgruppe „Erinnern ermöglichen“ um Frau Christa Nickels hier bei uns sind. Ich freue mich, dass auch Sie, sehr geehrter Herr Wolff gleich ein paar einführende Worte sprechen werden. Frau Nickels konnte unserer Einladung aufgrund eines Paralleltermins leider nicht nachkommen.

Das Datum dieser heutigen Ausstellungseröffnung ist, wie Sie alle wissen werden, ein besonderes. Heute vor 67 Jahren, am 27. Januar 1945, wurde das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz von der Roten Armee befreit. Dieses Datum wurde im Jahre 1996 durch den damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog als „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ proklamiert. Schon zum Shalom-Konzert heute genau vor einem Jahr habe ich Roman Herzog zitiert:

„Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.“

In diesem Jahr hat sich die Anita-Lichtenstein-Gesamtschule dem Gedenktag durch diese Ausstellung gewidmet. Dies geschah zum einen in konsequenter Fortsetzung des Projektes „Zug der Erinnerung“, an dem auch wir uns im vergangenen Jahr beteiligt haben, und zum anderen aus dem Grund, dass wir durch den Kontakt zu den noch lebenden Verwandten unserer Namensgeberin in Israel an Fotodokumente gelangt sind, die der Schulgemeinde bislang unbekannt waren. So bedanke ich mich an dieser Stelle auch bei meinem Kollegen Walter Scheufen, der die aus Israel mitgebrachten Fotos so aufgearbeitet und mit Erklärungen versehen hat, dass diese hier heute präsentiert werden können. Diese Ausstellung zeigt uns sehr deutlich, dass die Saat, die nach Auschwitz führte, auch hier in unserer Nachbarschaft keimte.

Ich freue mich, dass wir voraussichtlich im Laufe dieses Jahres die beiden Vettern unserer Namensgeberin hier in unserer Schule empfangen können. So ist diese heutige Aus¬stellungs¬eröffnung auch zugleich Auftakt zu einem weiteren „Jahr der Erinnerung“.

Ich hoffe, dass die Ausstellung in den nächsten Wochen nicht nur durch Gruppen unserer Schule, sondern auch durch externe Besucher die Beachtung findet, die ihr angemessen ist und bedanke mich bei allen, die zum Gelingen beigetragen haben. Ein ganz herzliches Dankeschön an unseren Chor und die Musiklehrerin Frau Slagboom, die heute aus dienstlichen Gründen nicht hier sein kann, sowie an Dich, lieber Guido Beisner, für die musikalische Untermalung, Dank an meine Kollegin Adelheid Gottschalk für die Bewirtung, Ihnen allen herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!