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Weihnachtskonzert "Shine a light"

Begrüßungsrede des Schulleiters, Herrn LGED Böken, zum Weihnachtskonzert "Shine a light" am 18.12.2013:

Meine sehr verehrten Damen und Herren,
liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Eltern, Großeltern, Verwandte und Freunde,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Freundinnen und Freunde unserer Schule,

ein herzliches Willkommen zu unserem diesjährigen Weihnachtskonzert unter dem Motto „Shine a light“.

Das erste Weihnachtskonzert vor fast genau zwei Jahren hat eine so positive Wirkung gehabt, dass uns in diesem Jahr bereits zu Jahresanfang, und ich meine den Kalenderjahres¬anfang, die ersten Fragen erreichten, ob es denn in diesem Jahr wieder ein Weihnachtskonzert geben würde. Jetzt wissen wir es alle, es gibt eins!!

Die vor uns liegende Adventszeit ist wie keine andere Zeit im Jahreslauf eine Zeit der Besinnung. Unwillkürlich blicken wir auf das endende Jahr zurück, fragen uns, ob die zuvor gesteckten Ziele erreicht wurden und nehmen uns für das neue Jahr die besten Vorsätze vor. Leider wird die Besinnlichkeit, die Ruhe in sich birgt, oft durch eine zu große Dominanz des Kommerz´ verstellt. Wer kennt sie nicht, die Frage, ob man denn alle Geschenke schon beisammen hat? Wenn wir zum eigentlichen Inhalt des Weihnachtsfestes zurückgehen, der Geburt Christi, dann spielen zwar auch Geschenke eine Rolle, aber nicht die wirklich entscheidende.

In einem haitianischen Weihnachtslied heißt es:

„Wenn einer dem anderen Liebe schenkt,
wenn die Not des Unglücklichen gemildert wird,
wenn Herzen zufrieden und glücklich sind,
steigt Gott herab vom Himmel und bringt das Licht:
Dann ist Weihnachten.“

Der zentrale Inhalt ist für uns Christen die Menschwerdung Gottes, nur vergessen wir das viel zu schnell. Diese damit verbundene Hoffnung haben unsere jungen Akteure bereits symbolisch mit kleinen Lichtern zu uns gebracht, werden sie aber auch im übertragenen Sinne musikalisch in unsere Mitte bringen, „Shine a light“.

Für das heutige Konzert habt ihr alle fleißig geprobt und gearbeitet. Willy Brandt hat das auf den Punkt gebracht, was auch für eure Vorbereitungsarbeit gilt, er hat einmal gesagt: „Arbeit ist der Umweg zu allen Genüssen.“ Das heutige Konzert ist gewissermaßen auch ein Geburtstagskonzert für diesen großen Deutschen des vergangenen Jahrhunderts. Willy Brandt wäre exakt heute 100 Jahre alt geworden, ein Mann, dessen mutige und damals heftigst umstrittene Ostpolitik in den 1970er Jahren die Grundlage für die Öffnung nach Osten und letztlich auch das Fundament der deutschen Wiedervereinigung schufen. Auch Willy Brandt hat im übertragenen Sinne kleine Lichter entzündet, die große Ergebnisse bewirkt haben, aus ihnen wurde der Wind der Veränderung, aus „Shine a light“ der „Wind of change“. Sein Motto war immer „Kleine Schritte sind besser als große Worte“. Vielleicht sollte sich auch heute der ein oder andere Politiker an diese Worte Brandts erinnern.

Die Anita-Lichtenstein-Gesamtschule beschließt mit diesem heutigen Konzert ein Jahr, welches auch im Sinne der Erinnerungsarbeit drei großartige Ereignisse vorzuweisen hat. Im Frühjahr wurden in Geilenkirchen die ersten Stolpersteine verlegt; beginnend mit dem Stein zur Erinnerung an unsere Namensgeberin Anita Lichtenstein in der Martin-Heyden-Straße. Im Sommer hat zum dritten Male ein kompletter neunter Jahrgang das ehemalige Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau besucht und hat das jüdische Krakau auf den Spuren Oskar Schindlers erkundet. Vor wenigen Wochen hatten wir das große Glück, den letzten noch in Deutschland lebenden Schindler-Juden hier in dieser Aula erleben zu dürfen. Diese Ereignisse haben das Jahr 2013 der Schulgeschichte maßgeblich geprägt und werden uns in Erinnerung bleiben.

Den Akteuren des heutigen Abends, unseren jungen Sängerinnen und Sängern sowie den Instrumentalisten sage ich im Namen des ganzen Auditoriums herzlichen Dank. Den treibenden Kräften, meiner Kollegin Maria Slagboom und meinen Kollegen Adalbert Wolynski, Jan Maurer und Guido Beisner ein großes Dankeschön für die Vorbereitung, dem Gastpianisten Emanuel von Heel herzlichen Dank für die Unterstützung, allen Helferinnen und Helfern im Hintergrund unseren herzlichen Dank.

Ich wünsche uns allen einen schönen Konzertabend, Ihnen und Ihren Familien schon jetzt besinnliche Feiertage, einen guten Jahreswechsel und alles erdenklich Gute für das kommende Jahr 2014, besonders Frieden, Glück und Gesundheit! Dies wünsche ich Ihnen mit den Worten Dietrich Bonhoeffers:

„Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.“

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, uns allen einen schönen Konzertabend!