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Präsentation des Auschwitz-Projekts 2014

Rede des Schulleiters, Herrn LGED Böken, zur Präsentation des Auschwitz-Projekts am 03.07.2014:

Liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
sehr verehrte Sponsoren unseres Projekts,
sehr geehrte Frau Goertz,
sehr geehrte Damen und Herren,
verehrte Gäste,

es freut mich sehr, dass unsere Aula in diesem Jahr anlässlich der Präsentation unseres diesjährigen Auschwitz-Projektes so gut gefüllt ist. Ich begrüße Sie und euch alle zu diesem Anlass hier in der Anita-Lichtenstein-Gesamtschule sehr herzlich! Herzlichen Dank an Kian für die stimmungsvolle musikalische Einstimmung, die mit dem Thema aus „Schindlers Liste“ gleich den Bogen nach Krakau geschlagen hat.

Mit der Übernahme der Schulleitung vor vier Jahren habe ich für uns das Ziel gesteckt, dass es uns gelingen möge, künftig keine Schülerin und keinen Schüler zu entlassen, die bzw. der nicht die Stätten der größten Grausamkeiten, die je in deutschem Namen begangen worden sind, persönlich besucht hat. Dieses Ziel habe ich nicht gesteckt, weil ich der Meinung bin, dass unsere nachwachsenden Generationen auch nur einen Bruchteil an Schuld an dem im vergangenen Jahrhundert begangenen Unrecht hätten; nein, ich bin zutiefst davon überzeugt, dass die Schuld keine Erbschuld ist. Wir machen uns allerdings auch noch heute schuldig, wenn wir nicht dazu beitragen, dass diese Akte der Unmenschlichkeit und der Barbarei erinnert werden. Im Stammlager in Auschwitz ist im Eingangsbereich einer Baracke der folgende Ausspruch des Philosophen Santayana zu lesen: „Wer sich des Vergangenen nicht erinnert, ist dazu verurteilt, es nochmal zu erleben.“ Das aber wollen wir auf jeden Fall für die Zukunft verhindern.

Darüber hinaus sind das Erinnern und das Bewusstmachen der Gräuel die letzte Möglichkeit, sich der Menschen zu erinnern, die in Akten der Barbarei aus ihrem Leben gerissen worden sind.

Es hat zu Beginn des vergangenen Schuljahres Phasen gegeben, in denen das Projekt für das nun endende Schuljahr mehr als auf der Kippe stand. Die Stiftung „Erinnern ermöglichen“ hatte binnen zwei Jahren die zur Verfügung gestellten Mittel auf einen verschwindend kleinen Teil der ursprünglichen Förderung schmelzen lassen; wir mussten Möglichkeiten finden, die Finanzierungslücke zu schließen. Sie, sehr verehrte Sponsorinnen und Sponsoren, allen voran das Bundesprogramm „Toleranz fördern, Kompetenz stärken“ haben einen wesentlichen Anteil daran, dass auch in diesem Jahr das Projekt durchgeführt werden konnte. Allen Sponsorinnen und Sponsoren möchte ich an dieser Stelle im Namen der Schülerinnen und Schüler, die am diesjährigen Projekt teilnehmen konnten, aber auch im Namen der unermesslich großen Zahl derer, denen es nicht vergönnt war, ihr Leben zu leben, meinen Dank sagen. Es tut gut zu sehen, dass unser Engagement in der Erinnerungsarbeit doch noch auf so positive Resonanz trifft.

Es freut uns, dass wir mit der heutigen Projektpräsentation auch eine Sponsorenwand einweihen können, die fortan vielleicht den Einen oder Anderen bzw. auch die eine oder andere Firma weiter anspornen kann, unser Auschwitz-Projekt zu fördern.

Ich möchte Sie bitten, sich nach der Einführung durch die Kollegen Wolynski und Bani-Shoraka die Präsentation unseres neunten Jahrgangs, der in diesem Jahr Krakau und Auschwitz besucht hat, anzuschauen und danke allen für Ihre Aufmerksamkeit!