Skip to main content

Begrüßungsfeier 2015

Rede des Schulleiters, Herrn LGED Böken, anlässlich der Begrüßung der neuen Fünftklässler am 12.08.2015:

Liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Geschwister, Eltern, Großeltern,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Gäste,

vor etwa 750 Jahren sagte der italienische Schriftsteller und Philosoph Dante Alighieri: „Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder.“

Wie hatte er doch recht! Ich freue mich, dass ich heute wieder in so viele Kinderaugen blicken kann, Augen von neuen Schülerinnen und Schülern unserer Schule, die sich ab heute hier in der für sie neuen Schule auf den Weg machen möchten. Euch gilt mein erster und besonderer Gruß! Natürlich habt ihr eure Eltern, Großeltern oder Geschwister, die ich ebenso herzlich willkommen heiße, heute mitgebracht, aber im Mittelpunkt steht ihr! Anfang des Jahres haben eure Eltern dem Bescheid entgegen gefiebert, ob ihr an unserer Schule aufgenommen werden konntet. Schließlich war nämlich auch in diesem Jahr die Anzahl der Anmeldungen größer als die Anzahl der Plätze, die wir zur Verfügung stellen können. Als dann der Bescheid endlich da war, begann für euch die Zeit des Entgegenfieberns. Wie wird die neue Schule sein? Sind die neuen Klassenkameradinnen und –kameraden nett? Wie sind die neuen Lehrerinnen und Lehrer? Solche oder ähnliche Fragen werden euch in den letzten Wochen beschäftigt haben, oder?

Ich kann euch beruhigen! Viele Jahrgänge vor euch haben auf diesen Stühlen gesessen, viele Schülerinnen und Schüler vor euch haben sich genau dieselben Fragen gestellt. Alle haben ihren individuellen Weg hier bei uns gemacht; das wird auch euch gelingen!

Vom heutigen Tag an seid ihr Teil einer Schulgemeinde, die auf den Namen ihrer Schule, „Anita Lichtenstein“, stolz ist. Diese kleine Anita aus Geilenkirchen hatte nie die Chance, wie ihr, eine Schule zu besuchen. Weil sie Jüdin war, also einen anderen Glauben hatte, als die meisten anderen Kinder der damaligen Zeit, wurde sie im Alter von neun Jahren, also etwa in eurem Alter, umgebracht. Das ist für euch nicht wirklich vorstellbar, aber es ist Tatsache. Von heute an seid auch ihr aufgerufen, daran mitzuarbeiten, dass sich ähnliche Vorgänge nie mehr wiederholen können.

Nun könnt ihr vielleicht meinen, dass das ja heute gar nicht mehr so geschehen kann, da man doch heute anders miteinander umgeht. Ja, es wäre schön, wenn das wirklich so wäre! Aber, seid ehrlich! Habt ihr nicht auch schon einmal über einen Spielkameraden gelästert, weil er sich nicht so verhalten hat, wie ihr das in der jeweiligen Situation erwartet habt? Habt ihr nicht auch schon einmal die schlimme Ausdrucksweise „Der ist behindert!“ als Schimpfwort gehört? Und: Seid ihr eingeschritten? Habt ihr etwas dagegen gesagt?

Jeder von euch hat ein Recht darauf, von anderen Menschen so akzeptiert zu werden, wie er bzw. sie ist. Jede und jeder von euch ist einzigartig, jede und jeder ein Teil des Paradieses, um mit Alighieri zu sprechen. „Ein kleiner Schritt gehört dazu!“ hat der Schulchor soeben gesungen; genau solch´ ein kleiner Schritt auf den Anderen zu ist es, der auch von euch erwartet wird!

Das aber ist der erste und grundlegendste Auftrag an euch alle! Wenn ihr heute in wenigen Minuten erstmalig in eure neuen Klassen geht, akzeptiert alle anderen Kinder so, wie sie sind, mit allen Talenten, aber auch mit allen Fehlern und Makeln. Denkt dabei immer daran, dass auch ihr selbst nicht perfekt seid!

Euer Jahrgang ist aus anderer Sicht ein ganz besonderer! Ihr seid der 25. Jahrgang, der an dieser Schule aufgenommen wird. Vor 25 Jahren hat sich diese Schule hier in Geilenkirchen auf den Weg gemacht. Wir starten in ein Jubiläumsjahr, und ihr alle seid dabei! Es wird etliche Veranstaltungen im Laufe des Schuljahres geben, zu denen ich schon an dieser Stelle euch und eure Eltern herzlich einladen möchte! So wird es am 30. Oktober ein Konzert des Schulchores unter dem Motto „We will rock you!“ hier geben, und vielleicht steht dann schon die eine oder der andere von euch als Teil dieses Chores hier mit auf unserer Bühne!

Ich denke, dass ich auch in eurem und Ihrem Namen spreche, wenn ich dem Schulchor unter der Leitung von Frau Maria Slagboom und mit Unterstützung durch Herrn Jan Maurer sowie allen, die an der heutigen Begrüßungsfeier ihren Anteil hatten, an dieser Stelle herzlich danke!

Seid uns alle herzlich willkommen!

Vielen Dank für Eure und Ihre Aufmerksamkeit!