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Begrüßungsfeier 2017

Rede des Schulleiters, Herrn LGED Böken, anlässlich der Begrüßung der neuen Fünftklässler am 30.08.2017:

Liebe neue Schülerinnen und Schüler,
liebe Eltern und Verwandten,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Gäste,

ich denke, dass ich auch für euch und für Sie spreche, wenn ich unserem Chor unter der Leitung von Frau Slagboom und Herrn Stoffels für den tollen Auftakt ganz herzlich danke!

Ein ebenso herzliches Willkommen gilt Ihnen, aber vor allem euch allen, denn ihr neuen Schülerinnen und Schüler seid hier heute die Hauptpersonen!

Die langen Sommerferien liegen hinter euch. Ein kleiner Blick auf das Wetter zeigt, dass die Ferien vorbei sind, denn jetzt ist der Sommer da! Sicher habt ihr gespannt gefiebert, was euch an eurer neuen Schule erwarten wird. Vielleicht habt ihr euch Fragen gestellt wie „Sind die Mitschüler nett?“ oder „Werde ich meine Freunde aus der Grundschule wieder in der Klasse treffen?“.

Aber auch wir haben diesem Tag entgegengefiebert! Wir freuen uns nämlich in jedem Jahr auf die neuen Schülerinnen und Schüler, die zu uns kommen! Ja, wir freuen uns, dass ihr heute zum ersten Mal (hoffentlich) vollzählig bei uns seid! Euch allen ein herzliches Willkommen. Zum Auftakt habt ihr den Schulchor gehört. Einige der Chorsängerinnen und –sänger haben vor etwa einem Jahr dort gesessen, wo ihr heute sitzt! Vielleicht steht die eine oder der andere von euch im nächsten Jahr auch im Chor auf der Bühne, wenn wieder die neuen Schülerinnen und Schüler begrüßt werden!

Jetzt ist der Tag endlich da! Die Zeit der Grundschule ist nun auch sichtbar beendet, für euch alle beginnt ein spannender, neuer Lebensabschnitt. Von heute an seid ihr nicht mehr Grundschulkinder, sondern Schülerinnen und Schüler der Anita-Lichtenstein-Gesamtschule, einer Schule mit einem Namen, den wir hier mit Stolz tragen!

Vielleicht kommen einige von euch auch von einer Grundschule, die einen Namen trägt. Das Besondere an unserem Namen ist aber, dass es auf der ganzen Erde wirklich nur eine einzige Schule gibt, die diesen Namen trägt. Das liegt daran, dass es sich bei Anita Lichtenstein um ein Geilenkirchener Mädchen gehandelt hat, ein Mädchen, das am 11. April 1933 hier im Geilenkirchener Krankenhaus, was die Meisten von euch sicher kennen, geboren wurde, ein Mädchen, das genauso wie ihr auch mit großer Erwartung auf die Schule war, das aber nie eine Schule besuchen durfte. Und nicht nur das, sie durfte, weil sie und ihre Eltern jüdischen Glaubens waren, nicht einmal ihr Leben leben. Anita, deren Foto ihr übrigens auf dem Programmzettel der heutigen Feier sehen könnt, wäre heute wahrscheinlich eine 84-jährige Dame, vielleicht Oma oder sogar Uroma, wenn sie nicht fast genau in eurem Alter, nämlich mit neun Jahren von den damaligen nationalsozialistischen Machthabern in Deutschland ebenso wie ihre Eltern auf grausame Art und Weise umgebracht worden wäre. Das ist für euch nicht vorstellbar, aber es ist wirklich so passiert.

Mit der Geschichte dieser kleinen Anita und mit der Bedeutung dieser Geschichte auch für uns heute nach 75 Jahren werdet ihr euch hier bei uns mit euren Lehrerinnen und Lehrern noch genau beschäftigen!

Vor euch liegt jetzt eine spannende Zeit! Ihr werdet neue Freunde kennenlernen, ein neues Schulgebäude, das ein klein wenig größer ist als die gewohnte Grundschule, ihr werdet neue Abläufe lernen müssen, aber keine Angst! Auch eure neuen Klassenlehrerinnen und –lehrer sind nervös und neugierig auf euch! Und, ganz wichtig, vor euch haben nun schon etliche Schüler(innen)-Jahrgänge diese Schule durchlaufen, und sie haben es alle geschafft! Ihr werdet das auch schaffen, mehr noch, ihr werdet es nicht nur schaffen, sondern es wird euch Spaß machen, all´ das Neue zu entdecken!

Ganz wichtig ist uns dabei, dass ihr alle bereit seid, die anderen Mitschülerinnen und Mitschüler und auch die Lehrerinnen und Lehrer so zu akzeptieren, wie sie alle sind. Jeder ist anders, jeder ist besonders, jeder hat das Recht, so zu sein, wie er bzw. sie ist, jede und jeder von euch! Das, was ich jetzt gerade gesagt habe, hängt auch ganz eng mit dem Namen unserer Schule zusammen, denn die kleine Anita durfte eben nicht so sein, wie sie war!

Genug der Rede, lassen wir Taten sprechen! Ich wünsche euch schon jetzt viel Spaß bei der weiteren Feier, vor allem aber beim Lernen und Leben hier in unserer Schule!

Seid uns alle herzlich willkommen!

Vielen Dank für Eure und Ihre Aufmerksamkeit!