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Abitur 2018

Rede des Schulleiters, Herrn LGED Böken, zur Abiturfeier 2018 am 22.06.2018:

Liebe Abiturientinnen und Abiturienten
aus beiden Abteilungen der Sekundarstufe II,
liebe Eltern, Verwandte und Freunde,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
verehrte Gäste,

ich begrüße Sie alle zur feierlichen Übergabe der Abiturzeugnisse hier in unserer Aula. Ein besonderer Gruß gilt dem ersten Bürger unserer Stadt. Sehr geehrter Herr Bürgermeister Schmitz, lieber Schorsch, wir danken für die Würdigung der Leistungen unserer Abiturientia, die du durch deine heutige Anwesenheit zum Ausdruck bringst.

Für das Bischöfliche Gymnasium St. Ursula begrüße ich Herrn StD i. K. Coers, der heute in seiner Funktion als stellvertretender Schulleiter letztmalig unser Gast ist, da er mit dem Ende des Schuljahres seinen wohlverdienten Ruhestand antritt. An dieser Stelle wünschen wir Ihnen für die neue Lebensphase alles erdenklich Gute, viele, viele Jahre guter Gesundheit und viel Energie, alles das anzupacken, was in den Jahren so liegenbleiben musste. Ein ganz besonderer Gruß geht an unsere Gründungssekretärin, Frau Hedwig Quasten, die wir im April genau hier in den Ruhestand verabschiedet haben. Liebe Hedi, immer hattest du dir in deiner aktiven Zeit den Platz weit hinten ausgewählt, heute musst du vorne sitzen!

Wir feiern heute einen großen Tag der Freude, einen Tag, an dem Sie alle den Lohn für die langen Jahre der Anstrengung erhalten. Sie haben nach der Sekundarstufe I eine dreijährige Oberstufe oder, im Falle unserer Eichendorff-Kollegiaten, nach Ihrer Übersiedelung in die Bundesrepublik Deutschland einen zweijährigen Sonderlehrgang erfolgreich absolviert!

Aber es ist auch ein Freudscher Tag, um an den großen Psychoanalytiker Sigmund Freud zu erinnern, der über die „Ambivalenz der Gefühlsregungen“ eine bekannte Abhandlung verfasst hat. Sie alle sind heute glücklich, eine wichtige Etappe der Ausbildung erfolgreich beenden zu können, aber zugleich auch traurig, da der heutige Tag auch das Abschiednehmen von vertrauten Strukturen, Freundinnen und Freunden sowie gewohnten Ritualen bedeutet.

Bleiben wir aber zunächst bei dem Moment der Freude! Sie alle haben den höchsten Schulabschluss erreicht, den man in unserem Land erwerben kann, die Allgemeine Hochschulreife, im Volksmund auch Abitur genannt. Darauf können und sollen Sie alle stolz sein!

Vor einigen wenigen Jahren noch konnte ich an dieser Stelle guten Gewissens sagen, dass Ihnen alle weiteren Türen offen stehen! Ganz so einfach ist es mittlerweile leider nicht mehr! Sie haben die Möglichkeit, eine akademischen Ausbildung in Form eines Studiums an einer wissenschaftlichen Hochschule im In- oder Ausland aufzunehmen. Alternativ können Sie eine berufliche Ausbildung anstreben. Die letzten Jahre haben allerdings immer mehr gezeigt, dass es auch hier nicht immer so läuft, wie man es sich in der jeweiligen Situation wünscht. Die Bedingungen haben sich gewandelt, die Wege ins europäische Ausland sind nicht mehr so unkompliziert, da es innerhalb der Europäischen Union leider nicht mehr so einmütig zugeht, wie das noch vor Jahren der Fall war. Wir hoffen für Sie, dass Sie Ihre Pläne für die Zukunft optimal verwirklichen können. Die Probleme der letzten Jahre rufen aber auch Sie unmittelbar auf, am einigen Haus Europa in Ihrem weiteren Leben aktiv mitzuarbeiten. Lassen Sie sich nicht einfach nur verwalten, sondern gestalten Sie auch aktiv mit!

Schauen wir nun einmal auf die konkreten Zahlen!

Wir freuen uns, dass wir heute in der Abteilung III 54 Zeugnisse der Allgemeinen Hochschulreife und fünf Zeugnisse des schulischen Teils der Fachhochschulreife vergeben können. Die erreichten Abiturdurchschnitte weisen achtmal eine Eins vor dem Komma aus, das beste diesjährige Abiturzeugnis endet mit dem Schnitt 1,4! Im Gesamtmittel hat der heute zu verabschiedende Jahrgang mit einem Schnitt von etwa 2,6 wiederum ein gutes Gesamtresultat abgeliefert. Doch diese Resultate zeigen nicht alles! Bei insgesamt 174 Abiturklausuren hat es nur 12 Abweichungsprüfungen gegeben, eine Quote, die die Qualität der Arbeit aller am Verfahren beteiligten Personen ziemlich gut spiegelt!

Schauen wir auf die 16 Kollegiatinnen und Kollegiaten der Abteilung IV, so können wir im Gesamtergebnis sieben Zeugnisse mit einer Eins vor dem Komma vermelden, das beste Abitur aus Abteilung IV weist einen Schnitt von, man höre und staune, 1,0 aus!

Ich hatte es bereits gesagt, ich sage es nochmals: Sie alle können auf das Erreichte sehr stolz sein. Ich gratuliere Ihnen zu und Ihren Eltern zu den tollen Ergebnissen sowohl persönlich, als auch im Namen der gesamten Schulgemeinde unserer Schule!

Auf dem Weg zu diesem heutigen Tag der Freude hatten Sie eine ganze Reihe von Helferinnen und Helfern an Ihrer Seite. Ich hoffe mich mit Ihnen einig, wenn ich hier zuerst Ihre Eltern nenne, die Ihnen immer wieder den kleinen Schubs gegeben haben, wenn dieser erforderlich war. Aber den vielen Lehrerinnen und Lehrern, die Ihren Weg durch die Grundschule und durch die Sekundarstufe I unserer Schule begleitet haben, gilt es heute auch zu danken, denn wenn das Fundament eines Hauses nicht gut ist, kann die Gesamtstatik kaum gut werden!

Schauen wir auf im Besonderen auf die letzte Phase, Ihren Weg durch die gymnasiale Oberstufe, so sind hier sicher vier Personen besonders hervorzuheben. Mit Herrn Claßen, in dieser Woche leider wegen einer Erkrankung nicht im Dienst, und Herrn Steffens als Tutorengespann hatten Sie Personen, die, wann immer notwendig, nicht nur ein offenes Ohr für Sie hatten, mit Ihrem Abteilungsleiter Herrn Beisner und seiner Koordinatorin Frau Tischer waren Sie sicher, dass Ihr persönlicher Weg durch die dreijährige Oberstufe immer hochprofessionell betreut wurde. Alle vier Personen haben Ihren Weg mit einem Höchstmaß an Empathie und individueller Zuwendung begleitet, was sicher auch zu dem Erfolg, den wir heute feiern können, beigetragen hat. Genau das ist seit Jahren die Handschrift unser gymnasialen Oberstufe!

Für die Abteilung IV unserer Schule, dem ehemaligen Eichendorff-Kolleg, gilt ein herzlicher Dank Frau Reininghaus-Klinkenberg für die Betreuung des ersten und Herrn Dr. Kerkhoff für die des zweiten Jahres des zweijährigen Sonderlehrgangs sowie meiner Stellvertreterin, Frau Steffens, für die Unterstützung auf Schulleitungsebene.

Um an den Beginn meiner Rede zu erinnern: Es gilt heute, im Freudschen Sinne auch wehmütig zu feiern. Ich glaube, dass hier die Worte Hermann Hesses in seinem Gedicht „Stufen“ die Stimmung sehr treffend beschreiben:

„… Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
in and´re, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
der uns beschützt und der uns hilft, zu leben. …“

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen für die Zukunft alles erdenklich Gute, möge dem heutigen Anfang eines für Sie wichtigen, neuen Lebensabschnittes ein solcher Zauber innewohnen. Mögen sich Ihre Träume erfüllen, Sie aber auch immer wieder die Kreativität haben, neue Träume zu entwickeln! Ich wünsche Ihnen die Fähigkeit, auf Ihren weiteren Wegen stets die Blumen am Wegesrand wahrzunehmen, um das Motto Ihres soeben zelebrierten Gottesdienstes aufzugreifen.

Feiern Sie den heutigen Erfolg noch tüchtig!

Mein Dank gilt an dieser Stelle allen, die an der Vorbereitung dieser Feier und dem vorangegangenen Gottesdienst vor und hinter den Kulissen ihren Anteil hatten, Ihnen allen danke ich für Ihre Aufmerksamkeit!